8. April 2022 / Aktuell

Bedarf an Neurologischer Frühreha in NRW steigt:

Fast jeder fünfte Patient wegen Corona-Infektion in der Reha für Schwerstkranke

BUZ: Sieht dringenden Reformbedarf: Dr. Manfred Mühlenberg, Chefarzt der Neurologie der Marcus Klinik (Gräfliche Kliniken Bad Driburg) und Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft NeuroReha.

Dass die Neurologische Frühreha in NRW ausgebaut werden muss, ist seit Jahren unstrittig. Dies bestätigt unter anderem auch der Entwurf des neuen Krankenhausplanes NRW, welcher bald in Kraft treten soll. Eine Umfrage der LAG NeuroReha NRW zeigt jetzt, dass der Bedarf nach wie vor hoch und unter anderem durch die Corona-Pandemie in den letzten Jahren sogar noch deutlich angestiegen ist.

Nach einer Umfrage der Landesarbeitsgemeinschaft Neuroreha unter ihren Mitgliedern ist die Nachfrage nach neurologischer Frühreha in NRW in den letzten Jahren noch einmal sprunghaft angestiegen. Der Grund: Rund 20% der ohnehin schon raren Betten werden aktuell von Patienten belegt, welche aufgrund einer Corona-Infektion schwer krank wurden. Die Neurologische Frühreha ist dann der Ort, an dem körperliche Funktionen wie selbständiges Atmen oder Schlucken wiedererlernt werden müssen.

Versorgungslage in NRW verschlechtert sich weiter

„Ein Großteil der Patienten in der neurologischen Frühreha wird direkt von den Intensivstationen der Maximalversorger übernommen. Die Schwerstkranken, teilweise noch aus der Delta-Welle, sind nach abgeschlossener Primärbehandlung noch lange nicht wieder gesund, sondern brauchen eine weiterführende Intensivbehandlung mit begleitenden Therapien. Das leistet die neurologische Frühreha“, so Dr. ChristophSchäfer, Chefarzt der Vamed Klink Hagen und Mitglied der LAG NeuroReha.

Die Arbeitsgemeinschaft hatte die Umfrage für die letzten Monate unter neurologischen Frührehakliniken durchgeführt mit dem Ergebnis, dass aufgrund der insgesamt begrenzten Kapazitäten die Corona-Pandemie die Versorgungslage für viele neurologische Frührehapatienten in NRW, z. B. nach Schlaganfall oder Unfallgeschehen, signifikant verschlechtert hat.

Corona verschärft die Lage

Das bestätigt auch Ulrike Kramer, Leitung Stationäres Patientenmanagement und Sozialdienst der Uniklinik Düsseldorf und stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Vereinigung Soziale Arbeit im Gesundheitswesen: „Schon unter
Landesarbeitsgemeinschaft Neuroreha NRW c/o Dr. Becker Klinikgesellschaft Parkstraße 10 50968 Köln Tel.: (0221) 934647-0 Fax: (0221) 934647-40 www.neuroreha-nrw.de


Unter ‚Nomalbedingungen‘ müssen wir diverse Kliniken gleichzeitig anfragen, um für unsere Patienten einen Platz in der neurologischen Frühreha zu finden. Während Corona hat sich die Lage nochmal deutlich verschärft. Obwohl wir mehrere Kliniken anfragen, wissen wir trotzdem nicht, ob wir den Patienten in einer solch hochspezialisierten Einrichtung zeitnah unterbringen können.“

Den Kapazitätsmangel beobachtet auch Dr. Manfred Mühlenberg, Chefarzt der Neurologie der Marcus Klinik Bad Driburg und Mitglied der LAG NeuroReha. „Die Akutkrankenhäuser können die Versorgung dieser Patientengruppe oft nicht sicherstellen. Auch wir sehen in der Marcus Klinik einen deutlich erhöhten Bedarf bei den schwerbetroffenen Patienten in der neurologischen Frührehabilitation, für die bisher keine ausreichende Bettenplanung vorliegt“, so Mühlenberg, der ebenfalls einen dringenden Reformbedarf sieht.

Einen Lichtblick gibt es jedenfalls: Der Versorgungmangel ist erkannt und im neuen Krankenhausplan NRW ausgewiesen. Das ist auch dringend notwendig. Denn in den letzten 10 Jahren sind in NRW nur wenige neue Betten für neurologische Frühreha geschaffen worden. Dass es nach wie vor zu wenige sind, wird unter Pandemiebedingungen einmal mehr deutlich.

Die Landesarbeitsgemeinschaft Neurorehabilitation NRW

Mitglieder: Asklepios Weserbergland-Klinik, Celenus- Klinik für Neurologie Hilchenbach, Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik, Evangelisches Kliniken Gelsenkirchen, Fachklinik Rhein/Ruhr f. Herz-/Kreislauf-
u. Bewegungssystem, Gräfliche Kliniken, Marcus Klinik, VAMED Klinik Hagen- Ambrock, VAMED Klinik Hattingen, VAMED Rehaklinik Bad Berleburg, Hospital zum Heiligen Geist Kempen, Johanniter-Ordenshäuser Bad Oeynhausen, Klinik Maria Frieden Telgte, MATERNUS-Klinik für Rehabilitation, Neurologisches Rehabilitationszentrum Godeshöhe e.V., REHANOVA Köln Neurologische/ Neurochirugische Rehabilitationsklinik GmbH, St. Mauritius Therapieklinik Meerbusch, Klinikum Vest

Weitere Informationen unter: www.neuroreha-nrw.de

Quelle: Pressemitteilung UGOS - Antje Kiewitt

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