18. Januar 2025 / Allgemeines

PM AOK NW: Etwa 16.100 Menschen im Kreis Höxter leiden an Depressionen

AOK-Familiencoach hilft Angehörigen von Betroffenen

BU1: Im Kreis Höxter waren in 2022 16.100 Menschen ab zehn Jahren wegen Depressionen in ärztlicher Behandlung. Foto:AOK/Colourbox/hfr.

BU1: Im Kreis Höxter waren in 2022 16.100 Menschen ab zehn Jahren wegen Depressionen in ärztlicher Behandlung. Foto:AOK/Colourbox/hfr.

BU2: Angehörige sind oft die wichtigste Stütze für depressiv Erkrankte. Um die Krankheit zu verstehen und sich selbst nicht zu überfordern, bietet der AOK-Familiencoach Depression wertvolle Unterstützung. Foto: AOK/Colourbox/hfr.

Depressionen können jeden Menschen treffen und stellen eine der größten Herausforderungen im Gesundheitswesen dar. Rund 16.100Menschen ab zehn Jahren im Kreis Höxter waren im Jahr 2022 deshalb in ärztlicher Behandlung. Das entspricht nach dem neuen ‚AOK-Gesundheitsatlas Depressionen‘ 12,6 Prozent der Bevölkerung. „Depressionen gehören zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Sie verursachen für die Betroffenen nicht nur persönliches Leid und eine erhebliche Einschränkung ihrer Lebensqualität, sondern auch hohe Kosten für das Gesundheitssystem und die Wirtschaft. Zudem suchen viele Betroffene aus Angst vor gesellschaftlicher Ausgrenzung oder beruflichen Nachteilen immer noch zu selten professionelle Hilfe“, sagt AOK-ServiceregionsleiterMatthias Wehmhöner.

Allein nur bei den bei der AOK NordWest im Kreis Höxter versicherten Beschäftigten in 2023 fielen 32.592 Fehltage wegen Depressionen an. Die Dauer je Fall lag bei 35 Tagen.

Am häufigsten betroffen von Depressionen waren Beschäftigte aus Berufen in der Haus- und Familienpflege, Sozialverwaltung und -versicherung, Bus- und StraßenbahnfahrerInnen sowie Berufe in der Altenpflege und Kinderbetreuung und -erziehung.

Ob glückliche Partnerschaft oder erfüllender Beruf: Menschen erkranken und zeigen unterschiedlichste Symptome. Einige ziehen sich völlig zurück und verlieren das Interesse an allem Positiven, andere sind gereizt und manchmal sogar aggressiv. Je früher eine Depression erkannt wird, umso besser sind die Heilungschancen. Schon beim Verdacht auf eine Depression sollten Betroffene frühzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Dabei ist eine genaue Diagnosestellung erforderlich. Neben Risikofaktoren muss auch die Krankheitsgeschichte des Patienten berücksichtigt werden. Als medizinische Leistungen stehen die Psychotherapie oder auch eine medikamentöse Therapie zur Verfügung.

Angehörigen, dem Freundeskreis oder Kolleginnen und Kollegen fällt es oft schwer, die psychische Erkrankung zu verstehen und die Symptome nachzuvollziehen. Hierbei kann der ‚AOK-Familiencoach‘ helfen, die Krankheit zu verstehen, den Alltag gemeinsam zu bewältigen, Betroffene zu unterstützen und sich gleichzeitg selbst vor gesundheitlichen Folgen zu schützen. 

„Angehörige sind oft die wichtigste Stütze für depressiv Erkrankte. Die Belastung kann aber dazu führen, dass sie sich selbst überfordern und sogar erkranken. Der kostenlose Online-Coach soll helfen, die Krankheit zu verstehen und die eigenen Bedürfnisse nicht zu vergessen. Er ist eine wertvolle Unterstützung, ersetzt aber natürlich keinen medizinischen Befund“, so Wehmhöner.

Der ‚Familiencoach Depression‘ umfasst insgesamt fünf leicht verständliche Trainingsbereiche. Sie helfen, mit Video- und Textmaterial die Krankheit zu verstehen, die Beziehung zu stärken und insbesondere auch Depressionen im Alter zu betrachten. Ein Experten-Videochat rundet das kostenlose Online-Angebot ab. Studien zeigen, dass durch die Vermittlung von Wissen über depressive Erkrankungen die Belastung der Angehörigen sinkt und auch das Rückfallrisiko der depressiv Erkrankten reduziert werden kann.

Das Konzept ‚AOK-Familiencoach Depression‘ wurde von Frau Professor Dr. Schramm und ihrer Arbeitsgruppe der Universitätsklinik Freiburg unter Beteiligung der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und in Zusammenarbeit mit betroffenen Angehörigen und Erkrankten entwickelt. Prof. Schramm ist Expertin für die Versorgung depressiv erkrankter Menschen und deren Angehörigen. Die im Familiencoach vermittelten Methoden sind praxisnah und effektiv.

Quelle: Jörg Lewe - Spezialist Presse Serviceregion - AOK NordWest

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