Buz Staatssekretär Lorenz Bahr - Quelle: mkjfgfi.nrw
Brakel. Die gemeinnützige Selbsthilfegruppe pro barrierefrei e.V. erhebt deutliche Kritik am Umgang des Kommunalen Integrationszentrums (KI) des Kreises Höxter mit den Belangen von Menschen mit Behinderungen. Nach Ansicht des Vereins werde Inklusion in der Arbeit des KI seit Jahren „praktisch nicht berücksichtigt“.
Sprecher Alexander Bieseke erklärt: „Aus unserer Sicht spielt es keine Rolle, welcher Nationalität ein Mensch angehört – entscheidend ist, dass alle Menschen die gleichen Chancen auf Teilhabe erhalten. Doch diese Gleichheit findet in der Praxis im Kreis Höxter nicht statt.“
Besonders deutlich sei dies bei einer früheren Veranstaltung des KI geworden: dem „Tag der Migration“ in der Grundschule Willebadessen. Die vom Steuerzahler finanzierte Tagung bot verschiedene Workshops rund um Migration in Schule, Vereinen und am Arbeitsplatz. „Keine der Gruppen war auf Menschen mit Behinderungen eingestellt oder vorbereitet“, berichtet Bieseke.
Gemeinsam mit Barbara Herzog, der stellvertretenden Vereinsvorsitzenden, nahm er damals teil. Nachfragen bei der damaligen Kreisleitung unter Dr. Schumacher und später beim heutigen Landrat Michael Stickeln seien jedoch „auf völliges Unverständnis gestoßen“.
Vor diesem Hintergrund bezeichnet der Verein es als „befremdlich und widersprüchlich“, dass der Kreis Höxter nun am 5. November im Rahmen der Veranstaltung „Mehr als Du siehst – Potenziale sichtbar machen“ der Partnerinitiative „Erfolgsfaktor Interkulturelle Öffnung – NRW stärkt Vielfalt“ beitreten will – gemeinsam mit dem Land Nordrhein-Westfalen, vertreten durch Staatssekretär Lorenz Bahr.
„Für viele betroffene Menschen klingt das wie ein Hohn“, so Bieseke. „Vielfalt darf nicht selektiv verstanden werden. Wer von Vielfalt spricht, muss auch Menschen mit Behinderungen einschließen.“
Um auf diese Situation aufmerksam zu machen, hat pro barrierefrei e.V. inzwischen eine Protestnote direkt an Staatssekretär Lorenz Bahr gerichtet. Darin fordert der Verein, dass die geplante Partnerinitiative nur dann glaubwürdig sei, wenn sie die Inklusion von Menschen mit Behinderungen ausdrücklich als Bestandteil verankert. Zudem müsse das Kommunale Integrationszentrum Höxter seine Arbeit um ein verbindliches, barriereorientiertes Konzept erweitern.
„Wir erwarten, dass der Staatssekretär die Kritik ernst nimmt und bei seiner Teilnahme in Brakel ein deutliches Zeichen für echte, umfassende Vielfalt setzt“, sagt Bieseke. Immerhin war Bahr 8 Jahre Geschäftsführer bei "Behindert - na und? e.V." in Wuppertal.
„Vielfalt ist erst dann glaubwürdig, wenn niemand ausgeschlossen wird – auch nicht Menschen mit Behinderung.“
Quelle: pro barrierefrei e.V. - Alexander Bieseke - Beisitzer/Pressesprecher
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