26. November 2021 / News aus dem Kreis Paderborn

Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe

Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe

Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe. Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe

Bildunterschrift: Als Zeichen gegen die Todesstrafe wird das Paderborner Rathaus am 30. November lila illuminiert. © Stadt Paderborn/Groppe

Stadt Paderborn - Die Stadt Paderborn beteiligt sich an dem Aktionstag "Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe" und wird als Zeichen gegen die Todesstrafe am 30. November 2021 das Paderborner Rathaus lila illuminieren. Seit Beginn der Kampagne im Jahr 2002 wurden in über 100 Ländern Veranstaltungen zur Sensibilisierung der Zivilgesellschaft durchgeführt, um eine Kultur der Achtung des menschlichen Lebens zu stärken.

Der internationale Tag „Cities for Life” ist die weltweit größte Mobilisierung von Städten und Bürgerinnen und Bürgern, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Menschenrechte und den Wert des Lebens zu lenken. Seit 2002 sind allein in Deutschland fast 300 Städte an diesem wichtigen Aktionstag beteiligt, darunter viele Großstädte wie Berlin, Hamburg, Stuttgart, Köln, Frankfurt und Dortmund. Unterschiedliche Aktionen werden gestaltet, zum Beispiel eine besondere Beleuchtung bekannter Gebäude, Dichterlesungen oder Projekte in Schulen.

Mehrere Male hat Papst Franziskus alle Menschen guten Willens aufgerufen, eine Kultur der Wertschätzung und des Friedens im Einsatz gegen Gewalt und auch gegen die Todesstrafe zu verbreiten. Er bezeichnet die Todesstrafe als „eine unmenschliche Maßnahme, die in jeglicher Weise ihrer Anwendung gegen die persönliche Würde verstößt“. Und er weist darauf hin, dass niemandem die Würde abgesprochen wird, wenn sie auch beim schlimmsten aller Kriminellen geachtet wird.

Auch in den vergangenen Monaten gab es trotz der Pandemie weitere positive Entwicklungen im Bereich der Kampagne zur Abschaffung der Todesstrafe. Im Dezember 2020 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum wiederholten Mal eine Resolution über ein universales Moratorium der Todesstrafe mit noch größerer Zustimmung als in den vorherigen Jahren verabschiedet (123 Länder für ein Hinrichtungsmoratorium, vier neue Staaten unterstützten die Resolution zum ersten Mal).

Gute Nachrichten gibt es aus den USA, denn mit Virginia hat der 23. US-Bundesstaat die Todesstrafe abgeschafft und auf Bundesebene wurde nach den zahlreichen traurigen Vollstreckungen von Todesurteilen im vergangenen Jahr nun ein Moratorium der Hinrichtungen ausgerufen. In Afrika hat in diesem Jahr Sierra Leone die Todesstrafe abgeschafft. Auch der Oberste Gerichtshof von Malawi hat die Todesstrafe als unvereinbar mit der Verfassung erklärt und einen wichtigen Schritt zu ihrer Abschaffung eingeleitet, sodass Afrika immer mehr auf dem Weg ist, nach Europa zum zweiten Kontinent ohne Todesstrafe zu werden.

Besorgniserregende Nachrichten bleiben aber nicht aus. Insbesondere sind aus den Krisengebieten im Zusammenhang mit dem Terrorismus steigende Vollstreckungszahlen zu registrieren. Durch populistische Ideen kommt es auch in europäischen Ländern zu Äußerungen, die eine Wiedereinführung der Todesstrafe gerade bei schlimmen Vergehen fordern. Daher bleibt die Bedeutung dieses globalen Einsatzes für eine Kultur des Lebens dringend erforderlich.

Die Gemeinschaft Sant’Egidio ist eine christliche Laienbewegung in circa 70 Ländern der Welt, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt. Seit 1998 engagiert sie sich gegen die Todesstrafe und setzt sich mit der World Coalition against the Death Penalty für ihre universale Abschaffung ein. Sie hat 2002 die Aktion „Cities for life – Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“ ins Leben gerufen. Der 30. November wurde für den Aktionstag gewählt, weil an diesem Tag im Jahr 1786 das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt Folter und Todesstrafe für abgeschafft erklärte. Mitglieder von Sant’Egidio pflegen weltweit Hunderte von Brieffreundschaften mit Todeskandidaten und sind weltweit im Einsatz für eine Humanisierung der Haftbedingungen in Gefängnissen insbesondere in Afrika engagiert.

Weitere Informationen gibt es unter www.santegidio.org oder www.nodeathpenalty.santegidio.org/en.

 

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