Ausstellung #Last Seen vom 11. – 23. November in Bad Driburg und Neuenheerse

Fotos der Deportationen gesucht: Bring Your Photo!

Ausstellung #Last Seen vom 11. – 23. November in Bad Driburg und Neuenheerse

Die Deportationen von 22 jüdischer Mitbürger aus Bad Driburg im März 1942 nach Warschau und im Juli 1942 nach Theresienstadt liegen nunmehr achtzig Jahre zurück. Die Ausstellung #Last Seen nimmt auf diese und die vielen anderen Deportationen im damaligen Deutschen Reich und in ganz Europa in die Vernichtungslager Bezug. Am 11. November um 15 Uhr wird die Ausstellung in der Fußgängerzone mit einem Rahmenprogramm eröffnet. Bis zum 20. November besteht täglich von 9 – 18 Uhr die Möglichkeit eines Besuches. Vor Ort kümmert sich die Projektgruppe „denk-mal Bad Driburg“ um die Organisation und möchte alle Interessierten herzlich einladen. In Kooperation mit dem Gymnasium St. Kaspar wird die Ausstellung vom 21. – 23. November in Neuenheerse auf dem Lehrer-Parkplatz an der Paderborner Straße zu Gast sein.

Im Zentrum der von den Arolsen Archives initiierten Ausstellung stehen die Bilder der Deportationen zwischen 1938 und 1945. Neben der jüdischen Bevölkerung wurden auch Sinti und Roma deportiert. Insgesamt sind bisher lediglich etwa 500 Fotografien dokumentiert. Sie zeigen die letzten Augenblicke, bevor die Deportierten aus der Gesellschaft herausgerissen wurden – in aller Öffentlichkeit, an konkreten auffindbaren Orten. 

In einem historischen LKW ist die Ausstellung untergebracht. Da sie nur bedingt barrierefrei ist, vermittelt eine ausführliche Broschüre zusätzlich alle wesentlichen Informationen. Die Ausstellung gibt Tipps für Recherchen und erklärt, wie man die Bilder von damals heute zum Sprechen bringen kann. Dafür enthält eine zusätzliche Stelltafel alle Informationen. Die Besucher sollen angeregt werden, sich auf die Suche nach weiteren Bildern und Informationen zu machen. Aus Bad Driburg sind keine derartigen Bilddokumente bekannt. Daher erhofft sich die Projektgruppe, dass in Fotonachlässen Bad Driburger Familien diese wichtigen Zeitdokumente identifiziert und damit für die Nachwelt entdeckt werden. 

Die Projektgruppe möchte auch auf die gleichzeitig beginnende Ausstellung „Nationalsozialismus“ vom 11. - 25. November im Rathaus hinweisen. Diese Ausstellung ist ein Projekt des Gymnasiums St. Xaver. Die Eröffnung soll ebenfalls am 11. November um 15 Uhr am historischen Ausstellungs-LKW erfolgen. Gleichfalls weist die Projektgruppe auf die Gedenkveranstaltung an der Stele in der oberen Langen Straße um 12 Uhr hin. Die Gestaltung übernimmt in diesem Jahr die Gesamtschule Bad Driburg. Diese Veranstaltung sowie die gemeinsame Eröffnung beider Ausstellungen unterstreichen die enge thematische Kooperation der Schulen, der Projektgruppe und der weiteren Mitwirkenden.

Öffnungszeiten #Last Seen: 

11. - 20. Nov. in Bad Driburg Fußgängerzone und

21. – 23. Nov. in Neuenheerse Parkplatz St. Kaspar

täglich von 9 – 18 Uhr 

Der Eintritt ist frei. 

Ausstellungseröffnung in München am 20. Januar 2022 auf dem Marienplatz. Fotocredit: Michael Nagy/Presse- und Informationsamt München

Spurensuche: Diese beiden noch unbekannten Mädchen wurden am 20. November 1941 aus dem Lager Milbertshofen bei München nach Kaunas (Kowno) im besetzten Litauen deportiert und dort ermordet. Fotocredit: Fotograf*in unbekannt, Stadtarchiv München DE-1992-FS-NS-00013

Der historische LKW in München am 20. Januar 2022 auf dem Marienplatz. Fotocredit: Michael Nagy/Presse- und Informationsamt München

Deportation aus Hohenlimburg: Am 28. April 1942 holte die Gestapo die Familien Löwenstein, Meyberg, Erna Levy und Henriette Schlesinger mit einem Lastwagen aus Hohenlimburg ab und brachte sie nach Hagen. Fotocredit: Fotograf: Rudolf Ante, 28.4.1942, Stadtarchiv Hagen

Diese und weitere Fotos unter https://lastseen.arolsen-archives.org/presse/

Quelle: Arolsen Archives & Partner