Bildunterschrift: Ohne Strom fahren auch viele Züge nicht mehr. Stromleitung auf einer Bahnstrecke bei Altenbeken.
Bad Driburg/Deutschland (TK). Der Energiebedarf ist von Jahr zu Jahr gewachsen und auch für die Zukunft wird der Energiehunger nicht weniger werden. Immer öfters konnte man in den letzten Tagen in den Nachrichten lesen, dass es in einigen Gebieten von Deutschland zum Stromausfall gekommen ist. Die Häufung dieser Stromausfälle bereitet einigen Sorgen. Auch, wenn die Energieversorger und Netzbetreiber von sicheren Netzen und einer sicheren Stromversorgung reden, können großflächige Blackouts nicht mehr gänzlich ausgeschlossen werden.
Wie wahrscheinlich ist es, dass es in absehbarer Zeit wirklich zu einem Totalausfall von Strom, Heizung und Co. kommt? Wie wird aus einem kleinen Stromausfall ein großflächiger Blackout?
Viele Experten betrachten die jüngsten Störungen im europäischen Stromnetz mit Sorge. Ein Grund ist, dass die Steuerung vom Stromsystem von Jahr zu Jahr immer komplexer werde. Ein großes Problem sind die veralteten Infrastrukturen bei Transformatoren und den Leitungen, die eine großer Energiemenge regeln und transportieren müssen. Energie wird nicht mehr da produziert, wo sie gebraucht wird, sondern muss über große Strecken transportiert werden. Auch die Energieerzeugung hat sich geändert. Wo früher Grundlasten über Kohlekraftwerke, Atomkraftwerke und Gaskraftwerke abgedeckt wurde, springen heute immer mehr Windkraftanlagen und Fotovoltaikanlagen ein. Hier ist die Leistung aber nicht immer konstant, sondern schwankend.
Diese ganzen Schwankungen und das ständige Regeln der Energieleistungen bringen das Netz und die Technologie immer wieder an ihre Grenzen. Die Energiewende und das Klimaziel beschleunigen den Energiewandel, doch leider kommt die Infrastruktur hier so schnell nicht hinterher. Ohne steigende Energiekosten können aber auch notwendige Investitionen nicht getätigt werden. Kommt es dann zu einer unerwarteten Schwankung durch zu viel oder zu wenig Energie im Netz, können die ausgelösten Schutzmechanismen eine Kettenreaktion hervorrufen und dann schalten sich ganze Leitungen und Einrichtungen im Netz ab. Können die Sicherheitsmechanismen nicht schnell genug greifen, zieht der Stromausfall seine Kreise bis hin zum großflächigen Blackout.
Auch müssen immer mehr Umwelteinflüsse wie Starkregen, Schneelasten und Unwetter berücksichtigt werden, die eine Infrastruktur beeinträchtigen oder sogar beschädigen können. Das Münsterländer Schneechaos am 1. Adventswochenende 2005 hat gezeigt, wie schnell es zu einer Katastrophe und einem langanhaltenden und flächendeckenden Stromausfall kommen kann.
Oft wird gedacht, na ja ein paar Minuten ohne Strom wird schon kein Problem sein, doch gerade hier liegt der Denkfehler. Heizungen, Beatmungsgeräte in privaten Haushalten, das Notrufsystem sowie Kühlungen und Ampeln, um nur ein paar Beispiele zu nennen, funktionieren nicht mehr. Das Chaos nimmt seinen Lauf. Ohne Strom steht das Leben, das wir heute kennen, von einer Sekunde auf die andere Sekunde still.
Vorsorge ist besser als Nachsicht, auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt, unter anderem einen ausreichenden Vorrat an Wasser, Batterien, Taschenlampen, Lebensmitteln und wichtigen Medikamenten anzulegen, um in Notfällen vorbereitet zu sein. Je besser die Menschen vorbereitet sind, desto weniger Problem haben zum Beispiel die Einsatzkräfte wie Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei, wenn es zu einem Blackout kommt. Je weniger Menschen in Panik gerate oder von jetzt auf gleich Hilfe brauchen, desto besser ist es.
Sich gegenseitig zu helfen ist dann die oberste Pflicht. Insofern ist es durchaus sinnvoll, sich Gedanken darüberzumachen, wie gut man auf einen Blackout vorbereitet ist. Es sind die Kleinigkeiten die beim Blackout helfen können. Ohne Licht bleibt es dunkel.