„Faszination Glas – Inspirationen“ - Ausstellungseröffnung im Glasmuseum durch den Vorsitzenden des Fördervereins Josef Reckers
Bad Driburg. Dem Vorsitzenden des Fördervereins Josef Reckers bereitete es offensichtlich Freude, nach der letzten Ausstellung im September 2019 im Bad Driburger Glasmuseum nun endlich wieder eine neue zu eröffnen. Ebenso entspannt folgten viele Besucherinnen und Besucher seinen Begrüßungsworten und den kurzen Einführungen der fünf Glaskünstlerinnen und Glaskünstler. Am Ausgang durften sie zur Erinnerung an diesen sonnigen Vormittag im Glasmuseum ein gläsernes Herz und einen Trinkhalm aus Glas mitnehmen.
Erneut übernahm Hans-Hermann Jansen am Keyboard die musikalische Gestaltung der Eröffnungsfeier. Er hatte drei junge Solistinnen mitgebracht, die mit ihren Solostücken das Flair einer Jazz-Matinee ins Glasmuseum trugen: Kara Pohlmann, die ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Kulturstiftung Marienmünster absolviert, Hannah Ziesel, Nachwuchssängerin im Ferientheater der Kulturstiftung, und die Studentin Elahe Afsari, die in der Gesellschaft der Musikfreunde mitarbeitet.
Im Mittelpunkt stehen die sehenswerten Arbeiten der Künstlerinnen und Künstler.
Uta Majmudar aus Haan fasziniert durch Objekte, bei denen sie verspiegelte Glaselemente durch Metallfäden miteinander verbindet. Sie benutzt Edelstahllitze, mit der sie dünne Schläuche strickt, die sie mit den bearbeiteten Glasfäden füllt, um sie dann miteinander zu vernähen. Sie formt traditionell in der Glaskunst verwendete Grundstoffe um, indem sie Papier, Folien, Gewebe und Metalle in ihre Objekte einfügt und damit überraschende Wirkungen erzeugt.
Ute Grohs fasziniert durch Glasgestaltungen, bei denen sie Lack auf Glasflächen aufträgt und das Laufen der Farben steuert. Sie kratzt und überdeckt den Lackauftrag oder brennt Spezialfarben auf. Sie fügt bemalten Glasplatten Stränge aus Schlacke zu, reiht erstarrte Stahl-Tropfen aneinander und erzeugt damit ein besonderes Licht- und Schattenspiel.
Paul Grohs präsentiert im Bad Driburger Glasmuseum einen faszinierenden Tisch mit einer großen blauen Glasplatte, die auf miteinander verschraubten Metallplatten ruht. Der Glaskünstler nennt dieses Objekt „Altar“. Eine der schräg stehenden Skulpturen aus Stahl und blauem Glas trägt den Titel „Geneigt“.
Gabriele Riester aus Herdecke faszinierte besonders die Besucherinnen durch ihre Reihe mit einem gläsernen Taufkleid, „Brautkleid, zerbrechlich“, sowie einem Hochzeitskleid aus Glas. Ausgehend von einem textilen Gewand gestaltet die Künstlerin wahrhaft zerbrechliche Glasobjekte, was sie an dem letzten Objekt, einem Totenhemd, erfahren musste. Es zerbrach bei dem Versuch, es zu transportieren.
Wolfgang Schmölders aus Krefeld zeigt, welche faszinierenden Möglichkeiten in der Technik der Glasverschmelzung liegen. Seine Doppelkeile laden mit ihren Spiegeleffekten, ihrer Ambivalenz und ihrer Harmonie zum Meditieren ein.
Die neue Ausstellung ergänzt die beeindruckende Sammlung von Zeugnissen und Erzeugnissen einer 900-jährigen Glasmachertradition und des Glashandels in und um Bad Driburg. Für die Zeit der Sonderausstellung ist das Glasmuseum freitags bis sonntags jeweils von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Fotos: Hubert Meiners
Ein Video von Wolfgang Gallus:
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