Die Kreise Paderborn und Höxter gehen den nächsten Schritt im Rahmen der Zukunftsoffensive für den Öffentlichen Personennahverkehr im Hochstift. Die KCW GmbH mit Standorten in Berlin und Hamburg sowie die Nahverkehrsberatung Südwest mit Sitz in Baden-Württemberg erhielten jetzt als Bietergemeinschaft den Zuschlag für ein umfangreiches Strukturgutachten zum Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter (nph). Im Herbst 2023 sollen erste Ergebnisse vorliegen, die wertvolle Erkenntnisse für die weitere Ausrichtung des nph darstellen.
"Mobilität ist für die Menschen im Hochstift eine wesentliche Grundlage in ihrem täglichen Leben. Im Rahmen der Mobilitätswende spielt gerade beim ÖPNV der Klimaschutz eine wichtige Rolle. Vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen stellen wir die Abläufe und Entscheidungswege im nph konsequent auf den Prüfstand. Unsere Zielrichtung ist klar: Wir wollen den ÖPNV im Hochstift zukunftsfest aufstellen", betonen die Landräte Christoph Rüther (Kreis Paderborn), der gleichzeitig Verbandsvorsteher des nph ist, und Michael Stickeln (Kreis Höxter).
Veränderte Rahmenbedingungen verstärkt durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg führten im Hochstift zum Einstieg in einen gemeinwirtschaftlichen ÖPNV. Im Vergleich zur früheren Eigenwirtschaftlichkeit, die die Verantwortung für die operative Umsetzung des täglichen Verkehrs auf die beteiligten Busunternehmen übertrug, kann der nph nun deutlich stärker und fahrgastorientiert in die Gestaltung der Mobilitätsangebote eingreifen. Daraus entsteht jedoch eine finanzielle Unterdeckung, die ab dem Jahr 2023 über eine ÖPNV-Umlage von den kreisangehörigen Kommunen aufzubringen ist.
Mit der Übernahme des Amtes als nph-Verbandsvorsteher hat Christoph Rüther eine Zukunftsoffensive initiiert, die aus mehreren Bausteinen besteht. Neben einer Potenzialanalyse mit Mobilfunkdaten der Nutzerinnen und Nutzer sowie einer umfangreichen Ermittlung von Fahrgastdaten steht eine weitreichende Strukturuntersuchung im Fokus. Dabei geht es um die Strukturen und Organisationsformen des ÖPNV im Hochstift, eine Untersuchung der Linienbündel, die Umsetzung der Clean Vehicle Direktive sowie um Vorschläge für ein kundenfreundliches und wirtschaftliches Angebot.
Die beiden Unternehmen der Bietergemeinschaft verfügen über viel Erfahrung in der Begutachtung von ÖPNV-Strukturen. Die KCW GmbH zählt mit 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu den führenden Managementberatungen im Bereich des straßen- und schienengebundenen öffentlichen Verkehrs in Deutschland. Die Nahverkehrsberatung Südwest berät seit den 1990er Jahren zahlreiche Landkreise und Kommunen im ländlichen Raum zur Organisation, Planung und Finanzierung des ÖPNV.
Für die Durchführung des Strukturgutachtens haben die Kreise Paderborn und Höxter folgende sieben Arbeitspakete definiert: Struktur und Organisation, wirtschaftlich-planerische Optimierung, Finanzierung, Antriebs- und Mobilitätswende, Vorstellung der Ergebnisse, Beteiligungskonzept und Projektmanagement. "Damit ist sichergestellt, dass die Erkenntnisse des Gutachtens nicht in der Schublade verschwinden. Wir wollen noch im Jahr 2023 konkrete Maßnahmen in die Wege leiten, die den ÖPNV in unserer Region besser machen".
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