15. April 2022 / Allgemeines

Land organisiert Hilfe schon vor dem Ernstfall

Fortbildung der Bezirksregierung für Einsatz- und Rettungskräfte

Die etwas 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fortbildung in Löhne haben sich über die Geräte und Fahrzeuge des Wasserrettungszuges sowie des Wasserförderzuges NRW informiert. Fotorechte Bezirksregi

Bildunterschrift: Die etwas 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fortbildung in Löhne haben sich über die Geräte und Fahrzeuge des Wasserrettungszuges sowie des Wasserförderzuges NRW informiert. Fotorechte Bezirksregierung Detmold

Löhne / Detmold. Sie treffen sich nur bei Katastrophen und helfen anderen: die Mitglieder der heimischen Bezirksbereitschaften. 70 Führungskräfte der Feuerwehren und Hilfsorganisationen aus ganz Ostwestfalen-Lippe haben sich in der Feuerwache Löhne unter strikten Coronaschutzmaßnahmen getroffen, um das Neueste zu diesem und weiteren Bausteinen des Katastrophenschutzes zu erfahren. 

Was ist zu tun, wenn ein Kreis bei einer Schadenslage Hilfe benötigt? Um in solchen Fällen schnell und effektiv helfen zu können, hat Nordrhein-Westfalen als eines der wenigen Bundesländer die Aktivierung von Einsatzkräften bereits vorab organisiert und dafür eine feste Struktur gemeinsam mit den Feuerwehren und Hilfsorganisationen vereinbart.

Diese so genannten Landeskonzepte für die „vorgeplante überörtliche Hilfe“ ermöglichen, sehr viele Helferinnen und Helfer und ihr Material schnell, gezielt und bedarfsgerecht in Schadensgebieten einzusetzen. Das können Gebiete in Ostwestfalen-Lippe oder auch in anderen Regierungsbezirken oder Bundesländern sein. Zuletzt waren heimische Kräfte im Juli vergangenen Jahres im hochwassergeschädigten Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz im Einsatz.

„Die NRW-Landeskonzepte sind also vorstrukturierte Reaktionsmuster. Sie decken unterschiedliche Hilfsbedarfe ab, beispielsweise die Wasserrettung, Logistik, Patiententransport, Technische Hilfeleistung, Brandbekämpfung oder auch die allgemeine Hilfeleistung“, erklärt Phillipp Mantel, Leiter des Dezernates für Gefahrenabwehr der Bezirksregierung. 

1.200 Einsatzkräfte mit 250 Fahrzeugen stehen schnell bereit

Gestellt werden die Einheiten von Ehrenamtlichen: Viele Feuerwehrleute und Mitglieder von Hilfsorganisationen sind nicht nur Mitglied ihrer heimischen Feuerwehr oder Ortsgruppe, sondern engagieren sich zusätzlich in den so genannten Bezirksbereitschaften und Sanitätskonzepten. Zusammengefasst zur Bezirksabteilung Detmold stehen in OWL vier Bezirksbereitschaften mit jeweils vier Löschzügen sowie einem Logistikzug zur Verfügung. Insgesamt umfassen die Bezirksbereitschaften 600 Personen und rund 140 Fahrzeuge. „Werden die Bezirksbereitschaften und zusätzlich noch Sanitätskonzepte der Hilfsorganisationen mobilisiert, dann können in wenigen Stunden mehr als 1.200 Einsatzkräfte und 250 Fahrzeuge auf den Weg in die Schadensgebiete gebracht werden“, schildert Mantel.

Die Teilnehmer der Fortbildung in Löhne gehören zum Führungspersonal dieser Wehren. „Außerdem war noch Personal der Kreisleitstellen, der zuständigen Verwaltungen und des Instituts der Feuerwehr NRW aus Münster mit dabei“, sagt Mantel. Der Grund: Ein einheitlicher Informationsstand auch bei den beteiligten Schnittstellen und unterstützenden Behörden sichert den reibungslosen Einsatzablauf. 

Neuigkeiten und Grundlagen zur überörtlichen Hilfe im Brandschutz sowie für die Logistik standen bei der Fortbildung der Bezirksregierung gleichermaßen auf dem Programm. Wie verläuft die Alarmierung der Einsatzkräfte? Wie kommunizieren die Beteiligten effizient miteinander? Wie haben sich die Landeskonzepte bei der Flutkatastrophe bewährt, und was hat der Einsatz an Erkenntnissen gebracht? Nicht zuletzt lernten die Teilnehmer der verschiedenen Organisationen ihre gegenseitigen Fähigkeiten im Katastrophenschutz genauer kennen, tauschten Wissen aus und knüpften persönliche Kontakte. 

Ein konkretes Landeskonzept stand besonders im Fokus: der so genannte Wasserrettungszug. Ausgestattet und betrieben wird diese Einheit durch den DLRG Landesverband Westfalen e.V. Die Ehrenamtlichen erklärten, dass sie zum Beispiel bei Flutkatastrophen zum Einsatz kommen. Sie können Menschen aus starken Strömungen oder überfluteten Bereichen retten sowie die Versorgung der Bevölkerung in überschwemmten Wohngebieten sicherstellen. Eine Ausstellung der Geräte und Fahrzeuge des Wasserrettungszuges sowie einer weiteren Komponente, des Wasserförderzuges NRW, veranschaulichten die Theorie und rundeten die Fortbildung ab. 

Pressemitteilung Bezirksregierung Detmold

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