29. Juli 2022 / Aktuell

Schuljahresstart in OWL : Für knapp 270000 Schüler und Schülerinnen enden am 10.08. die Ferien

Rund 20.000 von ihnen drücken zum ersten Mal die Schulbank

Schuljahresstart in OWL : Für knapp 270000 Schüler und Schülerinnen enden am 10.08. die Ferien

Schuljahresstart in Ostwestfalen-Lippe

Detmold (28. Juli 2022). Für knapp 270.000 Schülerinnen und Schüler an öffentlichen Schulen in Ostwestfalen-Lippe endet am Mittwoch, 10. August, die Ferienzeit. Rund 20.000 von ihnen drücken zum ersten Mal die Schulbank: 19.960 i-Dötze sind an den öffentlichen Grundschulen in Ostwestfalen-Lippe angemeldet. Das sind 793 Kinder mehr als im Vorjahr (19.167).

Den deutlichsten Anmeldezuwachs an den Grundschulen gibt es in den Kreisen Gütersloh (+220) und Minden-Lübbecke (+131), gefolgt vom Kreis Herford (+110). Wie viele Kinder tatsächlich in den neuen ersten Klassen sitzen werden, wird jedoch erst die amtliche Schulstatistik im November zeigen.

Den Schritt in die fünften Klassen der weiterführenden Schulen der Region über alle Schulformen und Kreise sowie die Stadt Bielefeld vollziehen etwas mehr Kinder als im Jahr zuvor: Die heimischen Schulen rechnen mit 16.401 Kindern für die neue Jahrgangsstufe 5 (+188 / Vorjahr: 16.213). Der Trend zum Gymnasialbesuch ist dabei weiterhin ungebrochen: Die Schulprognose umfasst 5.814 Schülerinnen und Schüler für die Gymnasien in OWL. Das sind 156 mehr als im Vorjahr (5.658). Auch die zweitplatzierte Schulform ist unverändert: Die Gesamtschulen der Region rechnen mit 5.008 neuen Fünftklässlern (+ 63 / Vorjahr: 4.945). An dritter Stelle stehen die Realschulen. 3.747 Kinder werden für die neuen fünften Klassen dieser Schulform prognostiziert (-64 zum Vorjahr). Zwar ist die Vorhersage für die Realschulen über alle Kreise leicht gesunken, im Kreis Minden-Lübbecke jedoch gestiegen. (+70 / 411).

Die regionale Verteilung zeigt, dass die meisten Kinder an weiterführenden öffentlichen Schulen im Kreis Gütersloh erwartet werden (3.011 / Vorjahr: 2.938), gefolgt von den Kreisen Lippe (2.770 / Vorjahr: 2.731) und Minden-Lübbecke (2.532 / Vorjahr: 2.495).

Lehrkräfte: Schulen fast vollständig versorgt

In OWL werden derzeit nur wenige neue Lehrkräfte gesucht. Der Grund: Die Einstellungspraxis an den ostwestfälischen Schulen ist in der Vergangenheit vorausschauend erfolgt und hat zudem gute Besetzungsquoten bei den ausgeschriebenen Stellen erzielt.

Die Schulen in OWL sind aktuell nahezu vollständig mit Stellenanteilen versorgt. Und: Die Stellen sind nahezu vollständig besetzt (18.721 Stellen zugewiesen, 18.582 Stellen besetzt; Stand: 1. Juni). Gemessen am regulären Stellenbedarf liegt die Ausstattung mit Personal bei allen Schulformen außer den Förderschulen zwischen etwa 100 und 106 Prozent (Förderschulen: 98,28 Prozent). Die Landesregierung hat den Schulen außerdem rund 726 zusätzliche Stellen über den Bedarf hinaus zur Verfügung gestellt. Insgesamt sind in OWL etwa 139 Stellen noch nicht besetzt. Diese entfallen jedoch im Wesentlichen auf sonstiges Personal, wie Sonderpädagogen oder multiprofessionelle Teams mit Mitarbeitenden aus verschiedenen pädagogischen Berufsgruppen, die im Gemeinsamen Lernen oder in der Integration eingesetzt werden (Quelle: https://www.schulministerium.nrw/system/files/media/document/file/tabellen_unterrichtsversorgung_stand_220601.pdf, Ministerium für Schule und Bildung). 

Die Stellen für Lehrkräfte an den Schulen in OWL wurden im Schuljahr 2021/22 von 22.869 Personen ausgefüllt.

Auch der Blick auf die Leitungsebene der heimischen Schulen offenbart eine gute Versorgungssituation: Zwar sind zum aktuellen Zeitpunkt 38 der 566 Leitungspositionen im Bezirk vakant, jedoch laufen bereits Nachbesetzungsverfahren für diese und für weitere Stellen, die in Kürze zu besetzen sind. Die aktuelle Besetzungsquote von 93,29 Prozent der Leitungsstellen wird sich in den kommenden Wochen noch erhöhen.

Digitalisierung an Schulen: Förderung kommt an

Die Bund-Länder-Förderung der Digitalisierung an Schulen ist in der Region gut angenommen worden. Rund 156 Millionen Euro an Fördermitteln sind seit Mitte 2019 zur Unterstützung der öffentlichen und privaten Schulträger nach OWL geflossen (Stand: 26. Juli). Die Träger hatten in den sechs Programmen knapp 1.150 Anträge gestellt, von denen die Bezirksregierung bisher mehr als 1.070 bearbeitet und bewilligt hat. 

Das volumenstärkste Programm ist der DigitalPakt Schule: Knapp 112,7 Millionen Euro stehen für die Schulträger zur Verfügung. Die Budgets sind mittlerweile fast vollständig ausgeschöpft. Mehr als 97 Prozent der Mittel sind beantragt, mehr als 93 Prozent sind bewilligt. Das gilt auch für die öffentlichen Schulträger der Region. Sie liegen bei der Inanspruchnahme dieser Fördermittel in etwa gleichauf.

Viele Schulen verfügen nun über digitale Displays und Endgeräte sowie WLAN für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte. Mehr noch: Damit die neuen Geräte pädagogisch sinnvoll eingesetzt werden, bekommen die Schulen Unterstützung von mittlerweile mehr als 30 Medienberaterinnen und Medienberatern der Bezirksregierung. Medienberater sind Lehrkräfte, die die vom Land NRW für diese Aufgabe qualifiziert wurden. Gesteuert werden sie von einem neuen Team bei der Bezirksregierung. Es kümmert sich um die Bildung in der digitalen Welt in der Schullandschaft in OWL. Außerdem begleitet das Ministerium für Schule und Bildung die Schulen mit einer digitalen Fortbildungsoffensive für Schulleitungen und Lehrkräfte. Und nicht zuletzt greifen bereits mehr als 350 Schulen in OWL auf das LOGINEO-Lernmanagementsystem oder die Schulplattform LOGINEO des Landes NRW zu.

Dieses Bündel an Unterstützung bei der digitalen Transformation ergänzt die Beratung durch die jeweilige schulfachliche Aufsicht der Bezirksregierung. Beides zusammen begleitet die Schulen bei den Herausforderungen, die die Pandemie an die Schulen und die Unterrichtsgestaltung stellt.   

OGS wird stärker nachgefragt

Die öffentlichen Schulträger bauen den Offenen Ganztag aus. Die Folge: Deutlich mehr Schülerinnen und Schüler haben sich zum neuen Schuljahr für die außerunterrichtliche Betreuung angemeldet. Mehr als 40.100 Plätze bei öffentlichen Trägern sind vergeben. Das sind 2.449 mehr als im Vorjahr (37.679). Den stärksten Zuwachs gibt es im Kreis Gütersloh (+626), gefolgt vom Kreis Minden-Lübbecke (+590). Bei privaten Trägern sind 904 Plätze belegt (Vorjahr: 904). 

Inklusion: rund 45 Prozent der Förderschüler besuchen Regelschule

7.444 Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf sind zum neuen Schuljahr an öffentlichen allgemeinbildenden Schulen angemeldet worden (Vorjahresanmeldungen: 6.911). Der Integrationsanteil – also der Anteil dieser Kinder an allen Schülern mit Unterstützungsbedarf – betrug über alle Altersstufen Ende vergangenen Schuljahres 42,7 Prozent.

Auch die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf an den Förderschulen im Bezirk steigt leicht an. Im vergangenen Schuljahr waren es 10.503, im Jahr zuvor 10.273 Kinder. 

Wandel der Schullandschaft

Die Schullandschaft in Ostwestfalen-Lippe hat sich im vergangenen Jahr nur geringfügig verändert. Zwei Schulen sind zum 1. August neu gegründet worden: die Förderschule Halle des Kreises Gütersloh mit den Förderschwerpunkten „Lernen und Emotionale und soziale Entwicklung“ (Primarstufe und Sekundarstufe I) sowie das Freie Evangelische Berufskolleg Minden. Änderungen der Schulstruktur betreffen zwei Grund- und zwei Förderschulen. Außerdem ist die Zügigkeit am Gymnasium Steinhagen und am Reismann Gymnasium in Paderborn erhöht worden.

Vier Schulen in OWL schließen zum 1. August endgültig ihre Türen: die Baumheideschule Bielefeld (Hauptschule), die Hauptschule Ost in Gütersloh, die Von Fürstenberg-Schule Paderborn (Realschule) sowie die Christopherusschule in Versmold (Hauptschule).

Quelle: Bezirksregierung Detmold

Symbolfoto: Pixabay

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