Paderborner Literaturtage beginnen

Bildunterschrift: Bas Böttcher kommt vom Poetry Slam. Seine Texte sind inzwischen modern Klassiker, erscheinen in Schulbüchern und wichtigen Gedicht-Sammlungen. Am Sonntag gastiert er mit dem Kuss Quartett im Schloss und spricht zu live gespielten Streichquartetten.© Felix Warmuth

Stadt Paderborn - Vier Tage Literatur in unterschiedlichster Form und an den unterschiedlichsten Orten zu den diesjährigen Literaturtagen bietet das Kulturamt der Stadt Paderborn von Samstag bis Dienstag:

Der Reigen beginnt am Samstag, 19. März, im Audienzsaal im Residenzmuseum in Schloß Neuhaus. Einige Old Hands der Studiobühne der Universität rund um Altmeister Wolfgang Kühnhold lesen aus der „Göttlichen Komödie“ in der Nachdichtung von Rudolf Borchardt. Für seine 1930 erschienene deutschsprachige Version erfand der Nachdichter eine deutsche Sprache, die es nie gab. Der Reiz des Fremden lässt Dante sehr nahe kommen. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Die Anzahl der Plätze ist aufgrund des Hygienekonzepts begrenzt, es gilt die 3 G-Regel und Maskenpflicht.

Ebenfalls im Audienzsaal tritt am Sonntag, 20. März, der bekannte Wortkünstler Bas Böttcher auf. Er kommt aus der Poetry-Slam-Szene und ist mit seiner Kunst des gesprochenen Wortes eine Art Botschafter der deutschen Sprache geworden, sprach schon in der Nationalbibliothek Paris und der Berkeley University, im Kulturpalast Warschau, auf der Buchmesse Peking und im bundespräsidialen Schloss Bellevue. Er lehrt u.a. am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, seine Texte stehen in Schulbüchern, er bekommt Aufträge u.a. vom Pergamon Museum, Goethe Institut, Deutschlandradio und vom DFB. Am Sonntag tritt er zusammen mit dem renommierten Kuss Quartett auf und textet in und zu anspruchsvollen Streichquartett-Kompositionen von Beethoven und anderen (Adès, Kurtág, Lachenmann und Carter). Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr, die Anzahl der Plätze ist wiederum aufgrund des Hygienekonzepts begrenzt, auch hier gilt die 3 G-Regel und Maskenpflicht. Aktuell gibt es noch Restkarten zu Preisen zwischen 18 und 8 Euro im Ticket-Center am Marienplatz, Tel. 05251 – 2 99 75 0, und je nach Verfügbarkeit an der Abendkasse.

Der Montag, 21. März, steht im Zeichen des vergnüglichen Bücherstreits um 20 Uhr in der Gaststätte Sputnik (Imadstraße 7). Dort muss man eine Immunisierung und zusätzlich einen aktuellen Test nachweisen, denn es gibt beim Getränkeverzehr keine Maskenpflicht. Das Konzept der lustvollen Streiterei mit garantierter Uneinigkeit: Die Streitenden werden per Losentscheid in eine Pro- und eine Contra-Partei aufgeteilt, wer gewinnt, entscheidet das Publikum. Zwischen den Auseinandersetzungen gibt es Entspannung bei Getränken und Musik. In diesem Jahr streiten Bibliotheksleiterin Katrin Stroth, Albrecht Simons von Bockum Dolffs von „Wege durch das Land“, Charlotte Tappmeier vom Literaturbüro OWL, Heike Haase vom Kulturbüro OWL und die Paderborner Literaturwissenschaftlerin Charis Goer, die seit Jahren an der Uni Utrecht/Niederlande lehrt.

Am Dienstag, 22. März, ist von 18 bis 21 Uhr das Stadt- und Kreisarchiv (Pontanusstraße 55) geöffnet, um „Die Freuden des Lesens im Archiv“ vorzustellen. Der Eintritt ist frei, aber es empfiehlt sich eine Anmeldung unter stadt-und-kreisarchivpaderbornde oder telefonisch unter 05251/88-12593 oder -12595, da die Zahl für Teilnehmenden begrenzt ist.

Noch freie Plätze bleiben für kurzentschlossene Gäste. Es gilt Maskenpflicht und die 3 G-Regel. Um 18, 19 und 20 Uhr liest der bekannte Schauspieler Max Rohland im großen Konferenzraum hoch oben über dem Archiv aus Dokumenten, die das Archiv-Team herausgesucht hat, darunter historische Hygieneregeln, die Entdeckung von Außerirdischen und liederlichen Weibspersonen im Jahre 1831 und die Beschwerden über nächtliche Ruhestörungen in der Grube im Jahre 1908.

Um 18.30,19.30 und 20.30 Uhr gibt es Führungen durchs Archiv, bei denen das Archivteam alle Fragen beantwortet. Um den Abstand zu gewährleisten, ist die Zahl für Teilnehmende begrenzt. Über den gesamten Zeitraum von 18 bis 21 Uhr gibt es eine kleine Lesesaal-Ausstellung, bei denen man auch testen kann, was man selbst aus alten Schriften noch entziffern kann.

Pressemitteilung Stadt Paderborn