28. April 2022 / News aus dem Kreis Paderborn

„Das sind Momente, die man nicht vergisst“

Nach 48 Jahren bei der Stadt Paderborn ist Schluss

Bildunterschrift: © Stadt Paderborn

 

Ordnungsamtsleiter Udo Olschewski geht nach fast 48 Jahren bei der Stadt Paderborn in den Ruhestand.

Stadt Paderborn - Udo Olschewski packt Kisten in seinem Büro am Abdinghof. 48 Dienstjahre bei der Stadt Paderborn passen – rein bildlich betrachtet – in einige wenige Kartons. Doch wenn er am Freitag, seinem letzten offiziellen Arbeitstag, geht, wird der langjährige Leiter des Ordnungsamtes weitaus mehr mit nach Hause nehmen: seine Erinnerungen an eine Zeit, die ihn auf unterschiedlichste Weise prägte, und ihn, vor allem in den letzten Jahren, immer wieder vor neue Herausforderungen stellte.

„Auch, wenn es manchmal stressig war – ich bin jeden Tag mit einem Lächeln hier angekommen“, sagt Udo Olschewski rückblickend. 48 Jahre seien „ein verdammt langer Zeitraum“, aber in jedem Abschnitt sei etwas passiert, das „nicht ganz normal war, dafür aber vieles noch interessanter gemacht hat“.

Nachdem Olschewski bereits 1974 und 1976 als Aushilfskraft Verwaltungsluft geschnuppert hatte, startete er offiziell im August 1976 mit dem Vorbereitungsdienst für den mittleren Dienst. Daran an schlossen sich fünf Jahre als Sachbearbeiter im Sportamt (Februar 1978 bis Oktober 1983). „Das war eine tolle Zeit, in die auch die Einweihung der Schwimmhalle am Maspernplatz fiel“, sagt Olschewski. Zur „Schwimmoper“ wurde das Bad erst etwas später – auch durch das Zutun des heute 66-Jährigen, der sich gerne an die Abende erinnert, an denen unter Musikbeschallung geschwommen werden durfte.

Nach erfolgreich abgeschlossenem Vorbereitungsdienst für den gehobenen Dienst, der Arbeit in der Erhebungsstelle zur Durchführung der Volkszählung 1987 und einigen Monaten im Sozialamt wechselte Udo Olschewski im Juli 1988 als Projektleiter in die Kulturwerkstatt. Dass er die Stätte an der Bahnhofstraße erst kurz vor Beginn seiner Aufgabe im Blick hatte, gibt er offen zu: „Nachdem ich gefragt worden bin, ob ich mir vorstellen könnte, dort zu arbeiten, bin ich abends erstmal hingefahren und habe geschaut, was die Kulte überhaupt ist.“ Anschließend gefielen ihm die Aufgaben so gut, dass er von Januar 1992 bis Februar 2001 nach erfolgreich absolviertem Führungskräftelehrgang seine erste Stelle als Amtsleiter in der Kulturstätte innehatte. Olschewski: „Ich konnte ganz viel machen und genauso viel lernen. Auch während dieser Station sind Dinge passiert, die durchaus prägend waren und meinen Blick verändert haben.“

Neun Jahre blieb er im Kultursektor, ehe Udo Olschewski als Abteilungsleiter in das damalige Amt für Gebäudemanagement wechselte und schließlich im Juli 2004 die Leitung des Amtes für öffentliche Ordnung übernahm. Damit hatte er – wie sich schnell herausstellen sollte – seine berufliche Erfüllung gefunden. Allgemeine Gefahrenabwehr, Ausländerabteilung, Verkehrssicherung, Gewerbeangelegenheiten, Bußgeldabteilung: Die Aufgaben im Ordnungsamt sind vielfältig.

Dafür, dass er oft ein dickes Fell brauchte, wurde Olschewski zum Glück auch immer wieder entschädigt. In bester Erinnerung geblieben sind ihm neben zahlreichen Liborifesten, für deren Planung er viele Jahre zuständig war, unter anderem das Public Viewing auf dem Franz-Stock-Platz (erstmals 2006), die Aufstiegsfeier des SC Paderborn in die erste Fußball-Bundesliga mit 15.000 Menschen auf dem Rathausplatz (2014) oder auch der NRW-Tag (2007).

Doch auch unvorhergesehene Herausforderungen wie die Flüchtlingskrise ab 2015 und die Corona-Pandemie wurden für Olschewski zwischenzeitlich Alltag. „Das extrem hohe und gleichbleibende Arbeitspensum aufgrund der Pandemie hat sehr an mir und meinem Team genagt“, sagt er.
Zu Belastungsspitzen kam es auch immer dann, wenn bei Bauarbeiten im Stadtgebiet eine Bombe gefunden wurde: 35 Bomben- und Kampfmittelfunde fielen in Olschewskis Amtszeit. Vor eine Mammutaufgabe hatte ihn 2018 der Fund einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg mit 1,5 Tonnen Sprengstoff mitten in der Südstadt gestellt. Vor der geglückten Entschärfung mussten 26.000 Menschen evakuiert werden. „Ich hatte mich gerade in den Urlaub verabschiedet, als ein Kollege anrief und sagte: ‚Ich denke, es ist besser, du kommst‘“, berichtet Olschewski, der bei einem Bombenfund in der Nähe des Bahnhofs auch schon einmal mitansehen musste, wie eine vom Bagger zufällig ausgehobene Bombe vom Schuttberg herunterkullerte und sie sich kurz darauf ein Mann des Kampfmittelbeseitigungsdienstes unter den Arm klemmte, um sie zur Entschärfung zurück in die Baugrube zu tragen.

„Das sind Momente, die man nicht vergisst“, sagt Olschewski. „Aber all die Dinge, die ich gemacht habe, macht nie einer alleine. Egal in welchem Bereich: Das Tolle in Paderborn ist, dass ein Rad ins andere greift, und ich bin eines davon.“
Was jemand, der im Beruf so viel erlebt hat, für den Ruhestand plant? Der zweifache Familienvater ist sich sicher: „Ich lasse alles auf mich zukommen und werde meinen Weg schon finden.“

 

Pressemitteilung Stadt Paderborn

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